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Medienberichterstattung über ausländerfeindlichen Vorfall am 01.03.2025

Liebe Clubmitglieder,

obgleich die intensiven und umfassend erfolgenden internen Ermittlungen zu dem Vorfall am 01.03.2025 noch nicht abgeschlossen sind und daher noch keine abschließenden Ermittlungsergebnisse vorliegen, möchten wir Sie gleichwohl über den aktuellen Sachstand durch den nachfolgenden Überblick informieren.

  • Wie bereits am Montag, den 03.03.2025 mitgeteilt, wurde die Purple White Après-Ski-Party seit dem Jahr 2020 bis 2024 jährlich im Wechsel von unserem Club und dem LTTC „Rot-Weiß“ e.V. ausgerichtet. Nachdem wir als Club uns als Veranstalter dieser Party zurückgezogen haben, wurde die Party in diesem Jahr erstmals durch eine unabhängige dritte Person in eigener Verantwortung und auf eigenes wirtschaftliches Risiko veranstaltet.

 

  • Weder wir noch der LTTC „Rot-Weiß“ e.V. waren Veranstalter dieser Party und sind damit weder für die Organisation noch die Durchführung dieser Veranstaltung verantwortlich. Dennoch entziehen wir uns selbstverständlich nicht der Pflicht, den Vorfall vom vergangenen Wochenende lückenlos aufzuklären und gegebenenfalls mögliche und angezeigte Konsequenzen zu ziehen.

 

  • Wir haben unverzüglich am vergangenen Montag die renommierte Rechtsanwaltskanzlei IRLE MOSER, dort Rechtsanwalt Dr. Ben M. Irle, mit der medienrechtlichen Beratung und Vertretung, der Krisenkommunikation sowie einer umfassenden internen Untersuchung zur lückenlosen Aufklärung des Sachverhaltes beauftragt. Dr. Irle vertritt zugleich den LTTC „Rot-Weiß“ e.V., der ebenso wenig wie unser Club Veranstalter der Party war.

 

  • Im Zuge unserer internen Ermittlungen wurde zunächst der Veranstalter und DJ der Party umfassend befragt. Dieser äußerte sich am Montag auch gegenüber der rbb-Abendschau und räumte auch dort ein, den Song von Gigi D’Agostino „L’amour toujours“ abgespielt zu haben, weil sich dieser auf einer von ihm verwendeten, aus dem Internet heruntergeladenen Playlist mit Aprés-Ski-Liedern befunden habe. „Ich habe jetzt im Nachgang gehört, dass man das dann doch nicht mehr spielen soll“, äußerte er sich gegenüber dem rbb wörtlich. Vom Vorfall selbst habe er nichts mitbekommen, dieser tue ihm aber „sehr leid“. Er empfinde „tiefstes Entsetzen“, bedaure das Abspielen dieses Songs und werde ihn künftig nicht mehr verwenden.

 

  • Nach zahlreich geführten Gesprächen sowie der Auswertung des in den sozialen Medien verbreiteten Videos und zahlreich eingegangener Hinweise konnte als vorläufiges Ergebnis der internen Untersuchung festgestellt werden, dass entgegen einzelner Medienberichte nicht „dutzende“ der Partygäste eine ausländerfeindliche Parole zu dem Song „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino skandierten, sondern lediglich sechs Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren, zum Teil mit Migrationshintergrund. Zwei dieser sechs Personen sind Mitglieder unseres Clubs. Diese Feststellung, dass der Vorfall lediglich auf diese kleine Personengruppe zurückgeht, wird auch durch die Auswertung des Videos sowie insbesondere die Berichte befragter zahlreicher Party-Besucher gestützt, die bestätigen konnten, zwar den Song gehört und auch dazu getanzt, allerdings die Verwendung der ausländerfeindlichen Parole nicht wahrgenommen zu haben. Dies bestätigt den bisherigen Befund, dass dieser von sechs Jugendlichen zu verantwortende ausländerfeindliche Gesang eine für viele Partygäste und den Veranstalter nicht wahrnehmbare Randerscheinung war und damit der Vorfall bei weitem nicht das Ausmaß hatte, wie durch das Video vermittelt.

 

  • Obgleich den durch das Video festgehaltenen Szenen keinerlei strafrechtlich relevante Handlungen zu entnehmen sind, haben wir als Club auf Grundlage unserer bislang ermittelten Erkenntnisse Strafanzeige erstattet, um den Vorfall auch von einer objektiven Ermittlungsbehörde untersuchen zu lassen, die voraussichtlich auch der Frage nachgehen wird, ob zu dem durch einzelne Jugendliche gesungenen Liedtext noch weitere, nicht in dem Video dargestellte Umstände hinzutreten, die eine strafrechtliche Verfolgbarkeit auslösen. Für das Bestehen solcher Umstände bestehen nach unserer Kenntnis allerdings keinerlei Anhaltspunkte.

 

  • Wir werden nun mit den in den Vorfall unmittelbar involvierten Mitgliedern bzw. deren Erziehungsberechtigten das Gespräch suchen und zugleich einfordern, da das beanstandete Verhalten auch im Widerspruch zu den Statuten unseres Clubs steht und daher mögliche vereinsrechtliche Konsequenzen im Raum stehen. Da hier Handlungen Jugendlicher zu beurteilen sind, werden wir ungeachtet unserer entschiedenen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbestrebungen, die Persönlichkeitsrechte der Jugendlichen selbstverständlich uneingeschränkt wahren, deren Identitäten vertraulich behandeln und uns jeder Vorverurteilung enthalten. Als Sportverein, dessen zentrale Aufgabe im Rahmen der Jugendarbeit auch die Vermittlung von Werten wie Zusammenhalt, Fairness, Toleranz und Solidarität ist, steht die Aufklärung, Aufbereitung und damit auch die Prävention der Wiederholung eines solchen Vorfalls weit vor der Entscheidung darüber, ob und welche Konsequenzen gegenüber den Beteiligten zu ziehen sind. Wir hoffen daher, auch mit den beteiligten Jugendlichen und deren Eltern ins Gespräch zu kommen, die nicht Mitglied unseres Clubs sind, aber als Gäste der Party auf unserem Club-Gelände gefeiert haben.

 

  • Wir haben heute auf Nachfrage der Senatsverwaltung für Inneres und Sport gegenüber der Staatssekretärin für Sport Frau Franziska Becker umfassend über den Vorfall sowie unsere bisherigen eigenständigen internen Ermittlungen sowie deren vorläufige Ergebnisse berichtet. Hierbei würdigte die Staatssekretärin positiv unsere geleistete professionelle Aufklärungsarbeit und die damit hergestellte Transparenz.

Wir setzen weiterhin alles daran, den Vorfall umfassend und restlos, aber gleichzeitig mit der gebotenen Verantwortung gegenüber den beteiligten Jugendlichen aufzuklären.  Der Vereinsrat ist über den Vorgang vom Vorstand persönlich informiert worden.

Wir werden Sie über die weiteren Ermittlungen und deren Ergebnisse selbstverständlich unterrichtet halten und versichern Ihnen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun und veranlassen werden, um neben der vollständigen Aufklärung und Aufarbeitung sicherzustellen, dass sich ein solcher Vorfall in unserem Club nicht wiederholt und der Club ein Ort des Sportes bleibt, in dem Sportgeist, Weltoffenheit, Toleranz, Zusammenhalt und Solidarität uneingeschränkt gelebt werden.

Wir sind uns bewusst, dass Sie als Mitglied von Freunden und Bekannten auf diesen Vorfall angesprochen werden und das Image unseres Clubs Schaden genommen hat. Helfen Sie bitte mit, sachlich und faktenbasiert darüber zu kommunizieren; nur so können wir Gerüchten und falschen Behauptungen entgegentreten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Vorstand