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Wenn Rotation ruft… 

… dann kommt Blau-Weiss gern zu Besuch!


Und am 20. März erscholl der Ruf und die Mädchen des 13er Jahrgangs kamen gern zum “AnROLLEn 2022” auf den Ella-Kay-Sportplatz um die Ecke vom Ernst-Thälmann-Park.
Liam und Erik, die Trainer der Mädels, waren beide mit von der Partie, fast alle Spielerinnen waren dabei, außerdem drei 2014er Mädchen, die sich auch Turnierluft um die Nase wehen lassen wollten und viele, viele der Eltern mit Obst, Süßigkeiten und Getränken. Doch auch Rotation hatte wieder leckere Kuchen und Gebäcke angeboten, die gegen eine Spende genossen werden konnten. Die Rahmenbedingungen für einen tollen Nachmittag waren gesetzt.

Ach ja, Hockey sollte noch gespielt werden! Fast hätte ich vergessen darüber zu berichten.
Liam bereitete die Mannschaft schon einige Tage vor dem Turnier darauf vor, dass wir es mit der Crème de la Crème der Berliner Hockeyclubs zu tun bekommen werden: mit den bestens besetzten Mannschaften vom Mariendorfer HC, dem TuS Licherfelde, der ersten und zweiten Mannschaft von Rotation Prenzlauer Berg und den Zehlendorfer Wespen.

Um 14:30 Uhr wurde der erste Gegner Mariendorfer HC mit dem Wechselgesang “BLAU! WEISS!”schwindelig geschrien. Und danach gab es über 20 Minuten ein hartes Ringen. Beide Mannschaften waren gut und heiß darauf zu zeigen, was sie im Training gelernt hatten. Wir Blau-Weissen hatten ein leichtes Chancenübergewicht, erzielten jedoch lediglich ein Tor und zum Schluss stand es 1:1. Das war ein guter Turnierstart, denn die Mädchen vom Mariendorfer HC sind top und hatten uns schon einige Male geschlagen.

Nach einer längeren Pause, bei der unsere Spielerinnen den anderen Mannschaften zusahen und Obst und Süßigkeiten futterten stand, das Spiel gegen die eine der beiden Rotation-Teams an. Die Besprechung vor dem Spiel wies noch einmal auf eine bessere Disziplin bei der Spielerzuordnung hin und das wurde bestimmt auch in den ersten fünf bis sieben Minuten sehr gut gesetzt…

Doch warum die Abwehr aufrechterhalten, wenn das ganze Spiel in der gegnerischen Hälfte stattfindet und davon die meiste Zeit im gegnerischen Schusskreis? Da konnte die Abwehr aufgelöst werden. Einzelne Versuche von Rotation, sich aus der Umklammerung zu lösen, wurden durch unsere Spielerinnen schon vor der Mittellinie abgefangen. Nach den 20 Minuten Spielzeit stand es auch 3:0 für Blau-Weiss. Doch weil der Raum für das Hockey hauptsächlich auf den Strafraum beschränkt war, hielt sich das spielerische Niveau doch in Grenzen: mit viel Kraft und Willen wurde der Ball zwischen den vielen Schlägern hin- und hergedrückt. Aber wer fragt danach, wenn man ein Spiel gewinnt?

Luft holen, Pause – drei Spiele warteten noch, aber jetzt waren unsere Kinder im Turnier drin – wir sind eben eine Turniermannschaft. Bis zum nächsten Spiel wurde das mitgebrachte Obst weiter vernascht, dafür war es ja da! Und die letzten Spiele mussten ohne Pause gespielt werden, so sah es der Spielplan vor. Wie würden unsere Mannschaft nach diesen 60 Minuten vom Platz kommen…?
Es kam noch eine weitere unserer Spielerinnen zum Turnier, die wild entschlossen war, ihr Können bei den kommenden Spielen zu beweisen. Und ihre Verstärkung war sehr willkommen!

Die drei Spiele begannen mit dem Kräftemessen gegen TuS Lichterfelde. Duelle gegen TuSLi konnten wir in der Vergangenheit oft für uns entscheiden. Doch was zählt die Vergangenheit in der Gegenwart?
Mit dem lauten “Blau! Weiss!”-Wechselgesang demonstrierten unsere Mädchen erst einmal Kraft und Einigkeit. Und sie bewiesen es dann auch im Spiel, das erneut nur auf ein Tor stattfand: das TuSLi-Tor!
Ein paar Worte zur Taktik: Unsere Mädchen erzwingen ihre Angriffe meist durch die Mitte. Auch in diesem Spiel war das so. Doch immer wieder wurde das Spiel auch über die Flanken aufgebaut, was für ein Fortschritt! Dann wurde das Spiel plötzlich schneller und aus dem Gestocher der vielen Schläger wurden Duelle. Auch der Ball wurde noch überwiegend nach vorn “getragen”, doch zunehmend wurde Pässe vor das Tor gespielt, wo unsere Stürmerinnen ihre Chancen nutzten. Oder auch nicht.

Auch ein Wort zu unseren Mitspielerinnen aus dem jüngeren Team: Was waren diese 2014er für eine Verstärkung! Die Altersklasse hätte man nur im Kinder-Ausweis erkennen können, auf dem Platz nicht. Alle drei zeigten höchsten Einsatz, Kampfgeist und vor allem Geschicklichkeit. Es war eine Freude, ihnen zuzusehen. Was für ein Glück, dass ihr mit uns spieltet!
Das Spiel gegen TuSLi endete 2:0 und allmählich wurde den Mädchen bewusst, dass sie um einen Platz unter den ersten Drei mitspielten!

Doch noch war es nicht soweit, denn nun stand unmittelbar nach TuSLi die Herausforderung an, Rotation zu schlagen.
Das Spiel gegen die erste Mannschaft von Rotation war  erneut eine sagenhaft tolle, kämpferische, aber nun auch spielerische Leistung: unsere Stürmerinnen wurden aus dem Mittelfeld mehrfach bedient und schossen traumhafte Tore im Eins-zu-Eins gegen die Torhüterinnen: starke Schlenzer ins lange Eck waren darunter, abgewehrte Bälle der Torhüterinnen wurden sofort zurückgeschossen und verwandelt – richtig stark! Die Mädchen waren im Rausch, doch wir Eltern am Rande aber auch! Und so trennten sich Rotation von Blau-Weiss 1:4, Wahnsinn!
Doch nun stand noch das entscheidende Spiel an, das gegen die Zehlendorfer Wespen. Ja, dieses Spiel hatte es in sich: es ging um den Turniersieg. Und in den Wespen fand in der Vergangenheit unser Team oft ihren Meister. Wie würde es diesmal ausgehen?

Von Anfang an ging das Spiel hin und her. Die Eltern der Wespen und wir waren da, das war auch nicht zu überhören. Die Anspannung war vielen Eltern ins Gesicht geschrieben; ja, wir leisteten etwas auf den Zuschauerplätzen! Von einer Hockey-Ultra-Szene zu sprechen wäre aber verfrüht…

Es gab das übliche Gedränge im Mittelfeld, doch nutzen beide Mannschaften die gesamte Breite des Spielfeldes. Es entwickelte sich ein hochklassiger rasanter Schlagabtausch. Lange Pässe wurden gespielt, Konter gelaufen, Strafraumszenen auf beiden Seiten und ein Tor – ein Tor für Blau-Weiss! Dadurch wurden die Wespen erst angestachelt (schönes Wortspiel). Durch ihre Angriffe forderten sie die Blau-Weiss-Abwehr bis zum Äußersten, ebenso unsere Torhüterin, die in die Ecke hechten musste, um einige Bälle zu entschärfen.
Doch die Wespen sind die Wespen: in einer der Szenen bekam Blau-Weiss einfach den Ball nicht aus dem Strafraum. Und aus dem Gestocher heraus glichen die Zehlendorfer Mädchen aus – Jubel von den Rängen der Zehlendorfer Eltern und der Spielerinnen. Das Spiel begann von neuem.
Beide Seiten kämpften mit Herz, tolle Aktionen waren auf beiden Seiten zu sehen und darüber begann die Schlussphase. Beide Trainer brachten, was ihre Ersatzbank hergab. Schön war auch das Agieren der Trainer: Zehlendorfs Übungsleiter war lautstark mit seinen Anweisungen zu hören, Liam und Erik waren etwas ruhiger. Alle Spielerinnen kämpften verbissen, doch stets fair. Eine Verletzung mussten die Zehlendorferinnen verkraften, wie es dazu kam, kann nicht mehr ermittelt werden, doch es entschied das Spiel nicht.
Wohl aber das Tor von Blau-Weiss aus zentraler Position. Die Wespen-Torhüterin war chancenlos. Der Jubel war riesig. Fünf Minuten bis zum Spielende mussten überstanden werden. Und das taten die Blau-Weissen auch bis die erlösende Sirene das Spielende markierte. “Aus! Aus! Das Spiel ist aus!” Fußball oder Hockey – der Satz passte und auf dem Platz sprangen alle Blau-Weissen Spielerinnen vor Freude und umarmten sich und die Mädchen von der Bank. Sie hatten den Turniersieg erkämpft! Während auf dem Nachbarplatz das letzte Turnierspiel ausgetragen wurde, blieben unsere Mädels – erschöpft von drei Spielen ohne Pause – auf dem Platz und: spielten Fangen. Ausgiebig.
Zur Siegerehrung wurden Jahresvorräte an Gummibärchen für die drei Plätze vergeben – für die drittplatzierten Zehlendorfer Wespen, für den Mariendorfer HC, die ein unglaubliches Torverhältnis aufwiesen, und für die Mädchen von Blau-Weiss, die ein unentschieden und vier Siege erkämpften und damit ungeschlagen blieben.

Vielen Dank an Rotation für den wunderbaren Nachmittag und die tolle Organisation mit sehr, sehr viel Herzblut.
David Weidlich (Betreuer unserer 2013er Mädchen)